Hand-
chirurgie
Karpaltunnelsyndrom
Durch eine Enge im Bereich der Handwurzelknochen mit Kompression des Mittelhandnervs kommt es zur Ausbildung des sogenannten Karpaltunnelsyndroms. Betroffene berichten von zunehmender Gefühllosigkeit, Kribbeln der Fingerspitzen sowie Ungeschicklichkeit und Kraftverlust bei manueller Arbeit. Hinzu kommen in vielen Fällen nächtliche Schmerzen, die sich nur durch Schütteln der betroffenen Hand verbessern lassen. In den Anfangsstadien der Erkrankung kann die konservative Therapie mit einer Lagerungsschiene noch Abhilfe schaffen, bei weiterer Progression hilft nur die operative Sanierung. Hierbei wird durch einen kleinen Schnitt in der Handfläche mehr Platz für den lädierten Nerv geschaffen. Die Regeneration der Nervenfasern kann mehrere Monate in Anspruch nehmen. Bei frühzeitiger Therapie bestehen sehr gute Chancen auf eine vollständige Rückbildung der Symptome.
Schnellender Finger
Auf Basis einer lokalen Entzündung kommt es beim schnellenden, schnappenden oder auch springenden Finger zu einer verminderten Gleitfähigkeit der aufgetriebenen Beugesehnen in der Handfläche. Beim Versuch den Finger zu strecken bleibt dieser zunächst hängen, um sich dann in einer typischen, schnappenden Bewegung aus seiner gebeugten Position zu lösen. In fortgeschrittenen Stadien gelingt dieses schmerzhafte Manöver nur unter Zuhilfenahme der anderen Hand. Dem Phänomen liegt das erste Ringband zugrunde, welches für die Beweglichkeit der lokal verdickten Beugesehnen ein besonderes Hindernis darstellt. Glücklicherweise ist besagtes Band für die Biomechanik der Hand entbehrlich. Es kann daher operativ über einen kleinen Hautschnitt durchtrennt werden, um ein freies Gleiten der betroffenen Sehne wiederherzustellen.
Kubitaltunnelsyndrom
Die im österreichischen Volksmund als „narrisches Bein“ bezeichnete Region am Ellenbogen ist Schauplatz eines häufigen Nervenkompressionssyndroms. Hier verläuft der Ellennerv und kann, ebendort im Kubitaltunnel, einer Kompression unterliegen. Diese äußert sich in einem typischen Taubheitsgefühl des Klein- und Ringfingers und einem Kraftverlust der Hand. Die konservative Therapie mit einer Lagerungschiene kann in den Anfangsstadien erfolgversprechend sein, längerfristig führt an einer operativen Sanierung jedoch zumeist kein Weg vorbei. Im Zuge dieser werden beengende Strukturen schonend über einen kleinen Hautschnitt durchtrennt, sodass der Nerv keinerlei Kompression mehr ausgesetzt ist. Selbst nach Schaffung optimaler Bedingungen kann die vollständige Regeneration mehrere Monate in Anspruch nehmen.
Dupuytren'sche Kontraktur
Beim Krankheitsbild der Dupuytren’schen Kontraktur kommt es zu einer knotigen, später auch strangförmigen, Vergröberung von Bindegewebe in der Handfläche mit Beugung der betroffenen Finger. Zu Beginn der Erkrankung kann, solange noch keine substanzielle Einschränkung besteht, mit der operativen Therapie zugewartet werden. Bei fortschreitender Kontraktur mit zunehmender Gelenksbeteiligung sollte eine chirurgische Sanierung angestrebt werden, da in früheren Stadien der Erkrankung zumeist auch ein besseres postoperatives Ergebnis erzielt werden kann.
Ganglion
Beim Ganglion handelt es sich um eine prall-elastische bis harte Aussackung einer Gelenkskapsel oder Sehnenscheide, die zumeist auf Basis einer Überbeanspruchung entsteht. Diese Ausstülpung kann an Größe zu- oder abnehmen und abhängig davon auch Schmerzen verursachen. In diesem Fall besteht die Indikation zur chirurgischen Sanierung. Bei Beschwerdefreiheit muss ein Ganglion nicht zwingend operiert werden. Oftmals ist aber auch die ästhetische Komponente der Grund für den Wunsch nach einer Entfernung.